Aufgrund der Einflüsse von unseren Verpflichtungen, der sozialen Stellung, der Funktionen oder der zwischenmenschlichen Beziehungen, kann unter unseren gegenwärtigen Lebensbedingungen, ein gegenseitiges Gespräch kaum stattfinden.
Um sich unterhalten zu können braucht es Zeit und Raum und gegenseitiges Vertrauen.
Um ein gegenseitiges Gespräch zu führen, das über das „Standpunkte äussern“ hinausgeht, wie z.B. über Rasse, Ideologie, Persönlichkeit, Fähigkeiten, Alter, Beruf, arm und reich, Schulbildung, Titel, Status usw. Zum gegenseitigen Gespräch, braucht es einen Freiraum und gegenseitiges Einverständnis mit ausreichender Zeit und an einem Ort, der von den Angelegenheiten des Alltags getrennt ist.
Ein gemeinsames, gegenseitiges Gespräch ist keine Debatte, keine Diskussion.
Das gemeinsame Gespräch ist ein Austausch persönlicher Informationen, damit der andere mich kennenlernen kann und mich verstehen lernt. So entsteht nach und nach die Möglichkeit, über alles zu sprechen.
Indem man der anderen Person zuhören will, versucht man selbst, diese Person zu verstehen. Deshalb geht es einzig um das „Zuhören wollen“, auch wenn der Inhalt der Rede meinen Vorstellungen widersprechen sollte.
Wenn Du Dich beleidigt fühlst, sprich es einfach aus.
Wenn Du anderer Meinung bist, sprich es aus, „ich bin da anderer Meinung“ und lass Dich nicht ein auf einen Wortwechsel.
Durch Menschen, die zuhören und miteinander reden wollen und versuchen, sich zu verstehen, wird es möglich, über sich selbst zu sprechen.
Die Grundlage des gegenseitigen Gesprächs ist also das gegenseitige Zuhören. In dem Masse, in dem wir fähig werden zuzuhören, werden wir auch in der Lage sein, miteinander zu reden und sich zu verstehen.